Vom Auswanderer zum Einheimischen – wie aus Ankommen ein Zuhause wird
Ein Umzug nach Ungarn ist mehr als eine logistische Entscheidung – es ist ein Schritt in eine neue Umgebung, eine andere Sprache, eine gewachsene Kultur. Viele, die auswandern, stellen sich irgendwann die Frage: Wann bin ich eigentlich „angekommen“? Und was genau bedeutet das?
Der Übergang vom Auswanderer zum Einheimischen ist kein Moment, sondern ein Prozess. Manchmal fließend, manchmal mit Pausen. Und nicht immer sichtbar von außen – aber spürbar im Inneren.
Erste Phase: Orientierung und Beobachtung
In den ersten Monaten stehen vor allem praktische Dinge im Vordergrund: Aufenthaltsrecht, Anmeldung, Hauskauf, Alltagsorganisation. Vieles ist neu, manches verwirrend – und nicht alles erschließt sich sofort. Sprache, Bürokratie, Gepflogenheiten: Sie wirken oft fremd, manchmal sogar unlogisch. Das ist normal.
Wer hier mit Geduld und Offenheit beobachtet, statt sofort zu urteilen, legt ein gutes Fundament für die Integration. Nicht im Sinne der Anpassung, sondern im Sinne des Verstehens.
Alltag leben – nicht nur organisieren
Irgendwann stellt sich ein neuer Rhythmus ein. Man weiß, wo der Wochenmarkt stattfindet, kennt ein paar Namen im Dorf, versteht einfache Gespräche im Laden. Aus dem „neuen Leben“ wird allmählich „das Leben“. Manche beschreiben dieses Gefühl als Wendepunkt – andere merken es erst rückblickend.
Wer bereit ist, sich auf die Region, das Umfeld und die Menschen einzulassen, kommt meist besser an. Es braucht Zeit, Sprache, Präsenz – aber auch eine gewisse innere Ruhe, sich selbst nicht zu verlieren.
Einheimisch sein heißt nicht ungarisch werden
Ein häufiger Irrtum: Man müsse sich vollständig anpassen, um akzeptiert zu werden. Das stimmt so nicht. In vielen Regionen Ungarns – besonders auf dem Land – werden Menschen eher danach beurteilt, ob sie respektvoll, ehrlich und zuverlässig sind. Nicht danach, ob sie fehlerfrei Ungarisch sprechen oder jedes Detail der Kultur kennen.
Einheimisch wird man oft dann, wenn man nicht mehr „neu“ wirkt. Wenn das Gegenüber merkt: Dieser Mensch bleibt, er lebt hier, er ist Teil des Alltags geworden – auf seine Weise.
Im Gespräch bleiben
Für Fragen rund um diesen Prozess – oder auch zu praktischen Aspekten des Auswanderns – bin ich gern ansprechbar. Ich heiße Marion Schanné und begleite seit vielen Jahren Menschen, die sich in Ungarn niederlassen wollen oder bereits hier leben. Der Weg vom Ankommen zum Dazugehören ist individuell – aber nicht einsam, wenn man ihn gemeinsam denkt.
Fazit
„Einheimisch sein“ ist kein Status, sondern ein Gefühl. Wer in Ungarn nicht nur wohnen, sondern leben will, braucht Zeit, Austausch und die Bereitschaft, sich auch auf Ungewohntes einzulassen. Man muss dabei nicht perfekt sein – nur präsent. Und offen für das, was entsteht, wenn aus Fremde langsam Vertrautheit wird.