Varászló: Auswandern nach Ungarn in ein kleines Dorf mit Geschichte

Wenn Sie über fünfzig sind, in Deutschland Ihr Leben lang „funktioniert“ haben und nun merken, dass Sie mehr Ruhe, Natur und echte Nachbarschaft suchen, dann taucht früher oder später eine Idee auf: auswandern nach Ungarn. Vielleicht landen Sie bei Ihrer Recherche irgendwann bei Namen, die Sie vorher noch nie gehört haben – wie Varászló, ein winziges Dorf im Komitat Somogy. Und trotzdem spüren Sie beim Blick auf die Karte und die Bilder: Genau so könnte mein neues Leben in Ungarn aussehen.

Stellen Sie sich vor, Sie wachen morgens auf, ziehen die Gardine zur Seite und blicken nicht auf eine laute Straße, sondern auf Felder, Bäume und ein paar verstreute Dächer. Ein Hahn kräht, irgendwo bellt ein Hund, und der Verkehr besteht aus einem Traktor und dem Bus, der einmal am Vormittag Richtung nächster Kleinstadt fährt. So fühlt sich das leben in Ungarn an, wenn man es in einem Dorf wie Varászló wagt – leiser, langsamer, aber überraschend reich an Geschichten.

Ein deutsches Paar über 50 steht vor einem Dorfhaus in Varászló in Ungarn, umgeben von Gärten und weiter Landschaft – Symbol für einen ruhigen Neuanfang und das Leben in einem kleinen ungarischen Dorf.

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Leben in Ungarn: Alltag in Varászló zwischen Ruhe und Geschichte

Varászló liegt im Südwesten von Ungarn, in Südtransdanubien, im Komitat Somogy, Kreis Marcali. Es ist eine Község, eine kleine Gemeinde, die sich auf 12,76 km² verteilt. Gerade einmal 124 Menschen lebten hier am 1. Januar 2025. Das bedeutet: knapp 12 Einwohner pro Quadratkilometer – mehr Platz als Menschen, mehr Natur als Beton. Wer aus Deutschland kommt, spürt sofort, wie weitläufig und ruhig dieses Stück Ungarn ist.

Das Dorf ist am westlichen Rand von Somogy an einer unscheinbaren Landstraße, die heute die Nummer 6817 trägt und zwischen Nemesdéd und Miháld verläuft. Im Westen grenzt Varászló an Pat im Nachbarkomitat Zala, im Osten an Nemesdéd. Im Alltag zeigt sich das so: Wenn Sie zum Bäcker oder in den Supermarkt möchten, planen Sie ein paar Minuten Autofahrt ein.

Der Bus verbindet das Dorf mit den umliegenden Orten, aber nicht im Zehn-Minuten-Takt wie in deutschen Städten. Hier wird jede Fahrt bewusst geplant, und genau das schätzen viele, die auswandern nach Ungarn wollen: weniger Hetze, mehr Bewusstsein für den eigenen Rhythmus.

Die Geschichte von Varászló reicht weit zurück. 1278 wurde der Ort erstmals als „Warazlou“ erwähnt. Im Mittelalter wechselte das Dorf häufig den Besitzer: Adelsfamilien wie Kanizsai, Radói, Szentpáli, Thúz, Szécsényi, Bornemissza, Festetics und Zichy gaben sich gewissermaßen die Klinke in die Hand. Zwischen 1701 und 1703 war der Ort sogar unbewohnt, eine „puszta“ – das Bild eines verlassenen Dorfes, das später neu belebt wird, zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte. Ab dem 18. Jahrhundert kamen wieder Adelsfamilien wie Festetics, Vrancsics und Zichy, die das Dorf prägten.

Wenn Sie heute durch Varászló gehen, erinnern Gebäude wie die Boronkay-kúria – ein Herrenhaus, das als lokale Kuriosität gilt – an diesen adeligen Hintergrund. Daneben finden Sie einfache Häuser, kleine Höfe, gepflegte Gärten, Obstbäume. Hier wird das leben in Ungarn konkret: Nachbarn, die Ihnen Gemüse über den Zaun reichen, Hunde, die Sie bald am Schritt erkennen, und eine Stille, in der man abends wieder die Sterne sieht.

Ein kleines Dorf im Wandel – und eine Brücke nach Deutschland

Zwischen 2013 und 2025 ist die Einwohnerzahl von Varászló von 153 auf 124 gesunken. Das Dorf ist kleiner geworden, manche Häuser stehen leer, andere warten darauf, dass jemand Neues einzieht.

Für viele Ungarn bedeutet das Abschied – für ausländische Auswanderer kann es eine Chance sein. Wer als Rentner oder im Homeoffice arbeitet, empfindet den Rückgang manchmal auch als Freiraum: weniger Trubel, mehr Platz, um anzukommen.

Die Volkszählung 2022 zeigt, wie bunt das Dorf im Kleinen ist: Rund 76,2 % der Bewohner bezeichnen sich als Ungarn, 12,3 % als Deutsche. Damit sitzen in Varászló bei Dorffesten Menschen am Tisch, die Ihre Sprache verstehen – ein wichtiges Argument, wenn Sie auswandern nach Ungarn, aber mit der Sprache noch kämpfen. Religiös ist das Dorf traditionell geprägt: Ein Großteil ist römisch-katholisch, daneben gibt es auch konfessionslose Menschen. Die kleine Dorfkirche ist weniger Sehenswürdigkeit als Herzstück des Ortes – hier läuten Glocken zu Festen, Beerdigungen, Hochzeiten.

Eine besondere Episode macht deutlich, wie nah Politik hier noch am Menschen ist: 2010 kam es bei der Kommunalwahl zu einem Stimmengleichstand – 45 zu 45. In einem Dorf mit gerade einmal etwas über hundert Einwohnern bedeutet das: Fast jede Stimme entscheidet das Ganze, und doch war das Ergebnis völlig ausgeglichen. 2011 musste neu gewählt werden. Wer das hört, spürt, wie direkt das Mitbestimmen auf dem Land in Ungarn sein kann.

Auswandern nach Ungarn mit 50+: Chancen und Herausforderungen in Varászló

  • Ruhe und Wahrnehmung
  • Schlichtere Infrastruktur
  • Ärztliche Versorgung
  • Emotionale Entlastung
  • Neue Kontakte

Wenn Sie als Rentner oder kurz vor der Rente auswandern nach Ungarn, suchen Sie meist Ruhe, geringere Lebenshaltungskosten und einen Ort, an dem Sie noch wahrgenommen werden. Varászló bietet genau das: Überschaubare Strukturen, Nachbarn, die merken, wenn Ihr Licht abends ausbleibt, und genug Zeit, um sich gegenseitig kennenzulernen.

Gleichzeitig ist ein kleines Dorf im Westen von Somogy kein Wellness-Resort. Die Infrastruktur ist schlichter als in deutschen Mittelstädten, und Sie brauchen Bereitschaft, sich einzulassen. Ein Arzt wird meist im nächstgrößeren Ort besucht, der Bus fährt seltener, und es kann sein, dass Sie für viele Dinge das Auto benötigen. Wer hier leben in Ungarn möchte, sollte gesundheitlich einigermaßen mobil sein oder frühzeitig planen, wie er medizinische Versorgung und Alltag organisiert.

Emotional kann Varászló genau der richtige Ort sein, um alten Druck loszulassen: Morgens Kaffee im Garten, nachmittags ein Spaziergang über Feldwege, abends ein Glas Wein mit Blick auf den Sonnenuntergang. Viele, die als Rentner hierherziehen, berichten, dass sie wieder Zeit für Hobbys haben – Gartenarbeit, Malen, Reparaturen rund ums Haus. Die Herausforderung liegt darin, neue Kontakte zu knüpfen, die Sprache zu lernen und eine neue Routine zu finden.

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Immobilien in Varászló: Ein Haus kaufen im Dorf

Wenn Sie ein Haus kaufen möchten, stoßen Sie in Varászló auf eine Immobilien-Situation, die sich deutlich von deutschen Ballungsräumen unterscheidet. Durch die sinkende Einwohnerzahl stehen immer wieder Häuser leer oder warten auf neue Besitzer. Das bedeutet nicht automatisch „Schnäppchen“, aber die Chancen stehen gut, eine Immobilie mit großem Grundstück zu finden, die im Vergleich zu Deutschland deutlich günstiger ist.

Viele Objekte sind älter, massiv gebaut, mit Stall, Scheune oder großem Garten. Wer auswandern nach Ungarn will, sollte sich bewusst machen, dass ein Haus kaufen hier oft auch bedeutet: renovieren, modernisieren, an die eigenen Bedürfnisse anpassen. Dafür gibt es Raum für Träume – ein eigener Gemüsegarten, eine Werkstatt, ein Gästezimmer für Familie aus Deutschland.

Immobilien in Varászló eignen sich vor allem für Menschen, die Ruhe suchen und kein Problem damit haben, dass das nächste größere Einkaufszentrum nicht um die Ecke liegt. Als Kapitalanlage für schnelle Wertsteigerung ist der Ort weniger interessant – als Lebensprojekt für Ihren Ruhestand oder Ihr Homeoffice umso mehr.

Arbeiten in Ungarn und im Homeoffice: Was in Varászló möglich ist

Viele, die auswandern nach Ungarn, möchten gar nicht klassisch arbeiten in Ungarn, sondern ihr Einkommen online sichern. Für Homeoffice-Menschen kann Varászló ideal sein: Ruhe, wenig Ablenkung, viel Natur vor der Tür. Wichtig ist hier eine stabile Internetverbindung – ein Punkt, den Sie unbedingt prüfen sollten, bevor Sie ein Haus kaufen oder einen Mietvertrag unterschreiben.

Klassische Jobs im Dorf sind eher selten: Landwirtschaft, einfache Hilfstätigkeiten, gelegentliche saisonale Arbeit. Wer arbeiten in Ungarn möchte, findet eher in umliegenden Orten Möglichkeiten – etwa in Handwerk, Dienstleistung, Tourismus oder Pflege. Das setzt allerdings Mobilität voraus und oft auch Ungarischkenntnisse.

Für Selbstständige, Freiberufler oder Angestellte im Remote-Modell kann das leben in Ungarn in einem Dorf wie Varászló ein Rückzugsort sein: tagsüber konzentriert im Homeoffice arbeiten, abends bei einem Spaziergang über Feldwege den Kopf freibekommen. Viele Auswanderer kombinieren Online-Arbeit mit kleinen lokalen Tätigkeiten – zum Beispiel Hilfe im Dorf, Nachhilfe, Feriengäste betreuen oder handwerkliche Dienste.

Infrastruktur und Lebenshaltungskosten

Was Sie wissen sollten

Zur Infrastruktur von Varászló gehören vor allem die Anbindung an die Landstraße 6817, Busverbindungen in die Nachbarorte und Bahnanschlüsse, die mit etwas Fahrzeit erreichbar sind. Die Postleitzahl 8723 und die Telefonvorwahl 85 sind kleine Details, die Ihnen spätestens dann begegnen, wenn Sie eine neue Adresse angeben oder einen Arzttermin vereinbaren.

Die Lebenshaltungskosten sind in Ungarn in vielen Bereichen niedriger als in Deutschland:

Grundstücke und Immobilien, einfache Lebensmittel, bestimmte Dienstleistungen. In einem Dorf wie Varászló spüren Sie das besonders – es gibt keine teuren Szenecafés, keine überfüllten Einkaufszentren. Dafür rechnen Sie mit der einen oder anderen Fahrt in die nächstgrößere Stadt, wenn Sie speziellere Dinge benötigen.

Als Rentner oder Homeoffice-Mensch profitieren Sie von geringeren Fixkosten, müssen aber gleichzeitig bedenken, dass manche Produkte importiert sind und ähnlich viel kosten wie in Deutschland.

Die Infrastruktur ist solide, aber nicht luxuriös:

Sie organisieren Ihren Alltag bewusster, planen Einkäufe und Termine, und genau darin liegt für viele, die auswandern nach Ungarn, ein Reiz – raus aus dem Überangebot, hinein in ein einfacheres, übersichtlicheres Leben.

Ältere Auswanderin sitzt im weichen Morgenlicht auf einer Holzbank vor Gemüsegarten und Obstbäumen in einem ungarischen Dorf – sie genießt die Stille und steht für ein entschleunigtes Leben in Ungarn für Menschen, die auswandern nach Ungarn und ihren Ruhestand neu gestalten möchten.

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Fazit

Ein leiser Ort für einen neuen Lebensabschnitt

Varászló ist kein Dorf, das sich in den Vordergrund drängt. 124 Einwohner, viel Land, eine lange Geschichte, ein Herrenhaus als stille Erinnerung an frühere Zeiten und eine kuriose Wahl mit Stimmengleichheit – all das macht den Ort einzigartig. Wer leben in Ungarn möchte und bewusst ein kleines Dorf sucht, findet hier einen Platz, an dem man sich nicht in der Menge verliert.

Für Menschen über 50, für Rentner und für alle, die im Homeoffice arbeiten, kann Varászló ein sanfter Ort des Neuanfangs sein: genug Ruhe, um sich zu sortieren, genug Gemeinschaft, um nicht allein zu bleiben, und genug Authentizität, um das Leben wieder intensiver zu spüren. Wenn Sie auswandern nach Ungarn, ist dieses Dorf vielleicht nicht laut, aber es könnte leise „Willkommen“ sagen.

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Blogartikel / Gastartikel Ende. Texte dürfen Nach Absprache für Pressemitteilung verwendet werden. Alle Angaben trotz sorgfältiger Recherche ohne Gewähr. Text enthält Affiliatelinks zu Ratgeber für Einwanderer / Marion Schanné.  Bilder dienen der Illustration und stehen in keinem Zusammenhang mit dem Text. [ Ungarn-Archiv Einwandererhilfe.de Ungarn]

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